

FUTURE LIBRARY ; HELSINKI
Die Future Library in Helsinki nimmt ein prominentes Areal in der Innenstadt Helsinkis ein. Diverse Funktionen, die über die Bibliotheksnutzung hinausgehen, werden in einen Baukörper mit variablen Wegeführungen und abwechslungsreichen Innen- und Außenbezügen übersetzt.
Städtebau: Prominente Lage mit Fußgängerverkehr
Die Future Library markiert zusammen mit anderen öffentlichen Bauten den südlichen Teil des Töölönlahti- und des Kansalaistori-Platzes im Stadtzentrum und ist von allen Richtungen aus sichtbar. Während der Autoverkehr über eine nahegelegene Straße geführt wird, ist die unmittelbare Umgebung von Fußgängern geprägt. An deren Hauptweg auf der besonnten Westseite des Gebäudes erfolgt der Zugang zum Gebäude. Die Fußgängerbewegung wird fließend von außen in den Innenraum fortgeführt und bestimmt durch unterschiedliche, einander kreuzende Routen das Gebäude mit vielfältigen Bezügen zwischen innen und außen.
Variables Wegesystem
Neben der Bibliothek mit interaktiven Zonen und offenen Arbeitsräumen nimmt die Future Library weitere (teil-)öffentliche Nutzungen wie ein Kino, Konferenzräume, eine Sauna, einen Multifunktionssaal und eine Kinderwelt auf. Grundzug des Entwurfs ist die Ausbildung von prinzipiell zwei Wegeführungen, die in Schleifen das Gebäude durchziehen, sich kreuzen, Übergänge erlauben und die Nutzung der Einrichtungen auch außerhalb der Bibliothekszeiten ermöglichen. Der Zugang erfolgt, nebeneinander, jeweils von der Westseite aus. Ein 'Green Link' leitet den Besucher von hier aus unmittelbar aufwärts und wechselt, an den öffentlichen Nutzungen vorbeiführend, zwischen Innen- und Außenbereichen wie einem Atrium, Terrassen und dem begehbaren Dach. Eine zweite, geschütztere 'Bibliotheksroute' führt zunächst ins Erdgeschoss, erschließt über eine rampenförmige Ausstellungsfläche den zweigeschossigen Lesesaal im Nordteil sowie weitere Bibliotheksräume, bevor sie sich ebenfalls zur Dachfläche öffnet.
Flexibel und abwechslungsreich
Beide Routen eröffnen mögliche Verzweigungen, die unterschiedliche Nutzungskombinationen etwa zu besonderen Veranstaltungen erlauben. Der Baukörper teilt sich entsprechend nicht in einen Bibliotheksteil und einen Flügel mit anderweitigen Funktionen, sondern positioniert die einzelnen Bereiche nach praktischen Kriterien, Belichtung und Außenbezügen. Rund um einen zentralen Lounge- und Meetingbereich, das Atrium und die weite Dachfläche mit Blick auf die Stadt entsteht ein Gefüge unterschiedlicher Räume und Raumwahrnehmungen, das durch die Übernahme urbaner Prinzipien einen städtischen Ort definiert.



